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Sind Besetzungen in 6 Wochen möglich?

Sind Besetzungen in 6 Wochen möglich?

Im Pitch fragen Kunden den Personalberater häufig, wie lange er denn wohl bis zur Besetzung benötige? Die Antwort lautet vermutlich „3-4 Monate“. Ist das gut oder schlecht? 

Zunächst mal ist hier unklar, welcher Zeitraum gemeint ist. Bis Kandidatenprofile vorliegen oder bis der Arbeitsvertrag unterzeichnet ist? Ist es der Zeitraum bis Profile vorliegen, dann wäre es in der Tat sehr mäßig…

Wahrscheinlich gehen beide Seiten davon aus, dass die durchschnittliche Zeit bis zur Vertragsunterschrift gemeint ist. Diese Zeitspanne liegt nicht allein im Einflussbereich des Beraters: Meine Nachforschungen haben ergeben, dass in meinen Projekten die Kandidaten, die nachher eingestellt wurden, oft bereits nach 6-8 Wochen vorgestellt worden sind. Je nachdem wie gut der Recruitingprozess vom Kunden und im Zusammenspiel mit dem Berater organisiert wird, kann man also die „time to hire“ noch durchaus verkürzen.

Wenn das Jobprofil spannend ist und auch sonst die Randbedingungen stimmen, kann ein Personalberater sogar noch zügiger zu guten Kandidaten kommen. Es kommt in diesem Job sehr auf ein Verständnis für das Profil und die USPs des Jobs an. Man muss den Hebel richtig ansetzen und die geeigneten Ansprachewege finden.

Bei Stellen, die gerade jedes Unternehmen besetzen möchte oder die sich nicht besonders differenzieren, schlägt der Fachkräftemangel immer spürbarer zu. Dann kommt es auf Durchhaltevermögen an. Hier muss man auch mal 6-8 Monate dranbleiben!

Neulich fragte mich der Leiter eines Recruitingcenters: Was werden wir in Zukunft machen, wenn alle Unternehmen, mit denen wir im Arbeitsmarkt konkurrieren, sich sehr gut aufgestellt haben werden? Meine Antwort: Einstellen auf die jungen, nachwachsenden Arbeitnehmer, Öffnung für inklusive Modelle (Teilzeit, Silversurfer), realistische Anforderungsprofile, flexible Arbeitsmodelle, eine gute Arbeitgebermarke und ein begeisterndes, authentisches Auftreten im Recruitingprozess sind hier definitiv Plus-Punkte.

Kunden nützt es im Projekt sehr, wenn sie einen engen Draht zum Personalberater halten. Was gibt der Markt her? Stimmt der Focus? Wie überzeugt man besonders gute Kandidaten?

Jeder sollte sich dauernd fragen, was er beitragen kann, um eine zügige und gute Besetzung zu ermöglichen.

Ein Kunde erzählte mir kürzlich, dass sie im Führungskreis beschlossen haben, eine Stellenfreigabe nach 6 Monaten zu schließen, wenn bis dahin nicht besetzt ist. Um den Entscheidungsdruck zu erhöhen. Keine schlechte Idee. Wer zu Beginn eines Besetzungsprojekts gut über das nötige Profil nachdenkt und den Markt richtig einschätzt, kommt schneller zum Ziel.

Bleiben Sie inspiriert!

Gerrit Nagel

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