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Meine Vision: Jeder Mensch geht gerne zur Arbeit!

Über die Vorteile von purpose-driven Recruiting.

Wir kennen alle den Satz „Man verbringt mehr Zeit auf der Arbeit als mit seiner Familie.“ Allein darum ist es nicht egal, was man arbeitet. Ob man nun aktuell Produktionsmitarbeiter, Buchhalter, Vertriebsingenieur, Leiter der Entwicklung oder Geschäftsführer ist, wir arbeiten nicht für Geld allein. Arbeit strukturiert das Leben, aber Arbeit kann so unendlich viel mehr.

Stellen Sie sich vor, dass wie im altbekannten Maslow-Modell jeder Mensch bestimmte Bedürfnisse hat, die in der aktuellen Lebenssituation für ihn wichtig sind. Das ist der individuelle Need. Da muss man den Kandidaten abholen. Jedes Veränderungsangebot wird leichter aufgenommen, wenn es diesem Ziel dient. Nur geht das heute differenzierter als mit Maslow.

Eine zeitgemäße Erweiterung bietet das Modell von Barrett Analytics. Es veranschaulicht anhand von Bewusstseinsebenen, auf welchem Level sich Menschen und Organisationen befinden. Ich möchte das Modell nachfolgend kurz erläutern, um Ihnen einen guten Eindruck zu vermitteln. Für die Nutzung im Recruiting muss man aber keine aufwendigen Tests machen. Das ergibt sich im Gespräch mit Kandidaten und Auftraggeber.

Bei Barrett Analytics werden aus etwa 100 Werten die 10 wichtigsten* ausgewählt. Die Werte sind im Modell den Bewusstseinsebenen zugeordnet. Ideal ist es, wenn möglichst viele, mindestens aber fünf Ebenen angesprochen werden. (Bsp: Nachhaltigkeit ist ohne finanzielle Stabilität schwierig). Die Ebene, auf der sich durch die Häufung von Werten Schwerpunkte ergeben, ist die Bewusstseinsebene, auf der man sich aktuell mental befindet.

Bei den ersten drei Bewusstseinsebenen steht das Ego im Zentrum. Hier können Ängste zu negativen Werten führen. Mir geht es hier aber um die positive Energie, um intrinsische Motivation.

Finanzielle Stabilität (Ebene 1)
Jeder Mensch braucht Geld zum Leben. Das Gehalt eines jeden Menschen muss zuverlässig bezahlt werden und ein würdiges Leben ermöglichen. Das ist leider heute keine Selbstverständlichkeit mehr. Wir denken an Altenpflege, Kindergärtner, Müllmänner. Das ist aber kein unveränderbarer Zustand.
Um sich nicht selbst in Zwänge zu bringen, ist nur zu raten, die finanziellen Verpflichtungen gering zu halten. Wer sich mit Glücksforschung beschäftigt weiß: Das Glück liegt nie in materialistischen Dingen. 
Für Unternehmen liegt hier ein Hebel gegen Fachkräftemangel: Anständige Bezahlung, Recruiting auch im Ausland. Entweder als „Work from anywhere“ oder durch Relocation-Angebote. Viele Menschen im Ausland sehen Deutschland als sehr lebenswert an und sind bereit sich hier ein Leben aufzubauen. Geld ist immer nur ein notwendiges Kriterium. Es wärmt nicht langfristig.

Beziehungen (Ebene 2)
Freundschaft, Loyalität, Respekt, Wertschätzung. 
Man sagt: Ein Mensch entscheidet sich für die Firma wegen dem Image und bleibt wegen dem Chef.
Hier geht es um Menschlichkeit, um das Erlebnis, nicht allein zu sein, gemeinsame Erfahrungen zu machen. Wie zahlt hier wohl Arbeit im Home Office ein?

Selbstachtung und Leistung (Ebene 3)
Selbstvertrauen, Kompetenz, eigene Zuverlässigkeit.
Was bedeutet es, wenn eine Firma keine gute Qualität erzeugt, nicht effizient arbeitet? Warum denke ich gerade an die Bahn? Warum an Schulämter? 
Wenn die Produkte und Dienstleistungen des eigenen Unternehmens aber gutes Ansehen genießen, weil sie sehr gut und zuverlässig funktionieren, dann gehe ich da gerne hin. Dann ziehe ich Zufriedenheit aus meiner Mitarbeit. Dann fühle ich mich als Teil des Erfolgs.

Lernen und kontinuierliche Verbesserung (Ebene 4 – Die Ebene der Transformation)
Den Mut finden, sich weiterzuentwickeln und zu wachsen, Anpassungsfähigkeit, Verantwortung übernehmen, Zielorientierung.
Wer rastet rostet. Neugier und Anspruch. Das kann uns keiner beibringen. Das müssen wir in uns selber entdecken. Auf die innere Stimme hören. Raus aus der Komfortzone. Diese beiden Treiber bestimmen, was wir aus unserem Leben machen. Für uns selbst und in unseren Unternehmen.

Kultur des engen Zusammenhalts (Ebene 5)
Integrität, Authentizität, Leidenschaft, Kreativität, Humor, Vertrauen, Engagement, Transparenz. 
Das Wir gewinnt. Als Team ist man stärker. Es fühlt sich gut an, gemeinsam etwas zu erreichen. Die Gemeinschaft setzt Kräfte frei, sie hilft auch durchzuhalten. Hier erfährt man in schwierigen Zeiten auch Solidarität, aber nur wenn man auch etwas beiträgt. Optimismus ist Pflicht. Mit negativer Energie ist nichts zu gewinnen. 
Vor allem die Missachtung der Bedeutung dieser Bewusstseinsebene fasste Peter Drucker zusammen mit seinem Bonmot „Culture eats Strategy for Breakfast“.

Strategische Allianzen und Partnerschaften, einen positiven Unterschied machen (Ebene 6)
Empathie, Mentoring, Engagement in der Gemeinschaft, Fokus auf Wohlbefinden.
Eine gut funktionierende Organisation ist etwas schönes. In einer arbeitsteiligen Welt steht eine Organisation nicht allein. Wie verhalten sich Unternehmen untereinander? Welche Kultur herrscht da vor? Was wird von den Führungskräften vorgelebt? In Zeiten unzuverlässiger Lieferketten, in Zeiten von Krieg, von Klimawandel? Wir bestehen nur zusammen in unseren Ökosystemen.
Ich scheue mich vor dem Begriff „gewinnen“, denn Wirtschaft ist ein „infinite game“ (Simon Sinek). Wir können nur mit Anstand Verantwortung für unsere Zeit übernehmen. Aber das können wir tun. Wir können mit Zuversicht und Lust unsere Zukunft gestalten. Es ist unsere Entscheidung.

Dienst für die Menschheit und die Erde (Ebene 7) 
Achtung von Menschenrechten, Demut, Mitgefühl, Versöhnlichkeit, Ethik, Vision, globale oder gesellschaftliche Perspektive, soziale Verantwortung, an zukünftige Generationen denken. 
Dieser Punkt erklärt sich wohl von selbst. Oder nicht? Werte kann man nicht verteidigen, Werte muss man leben und erlebbar machen.

Mit meiner Vision "Jeder Mensch geht gerne zur Arbeit" möchte ich eine grundsätzlich positive Einstellung zu Arbeit ausdrücken aber auch einen Anspruch, der sowohl für Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber Themen aufmacht, mit denen man sich gegenseitig "erkennen" kann. 

Der Ansatz des purpose-driven Recruiting arbeitet im Briefing einerseits heraus, welchen individuellen Purpose eines Kandidaten man mit der Stelle und dem Unternehmen, der Unternehmenskultur ansprechen kann. Gleichzeitig ist es natürlich wünschenswert, dass Unternehmen einem übergeordneten Purpose dienen, der den Kandidaten als "Leuchtturm" dient und inspiriert.

Während wir als Menschen unser Bewusstsein von unten nach oben entwickeln, haben Arbeitgeber und Führungskräfte in Organisationen die Verantwortung, die Energien in eine sinnvolle Richtung zu lenken und die Mitarbeitenden einzuladen, ihre Energie einzubringen. Dazu braucht es Ideen und positive Zukunfsbilder.

Deshalb: Lasst uns Kathedralen bauen! Lasst uns sinnvolle Dinge tun. Und lasst uns die Dinge richtig tun.
Damit wir wieder zufrieden und gemeinsam stolz auf das sein können, was wir tun.

Wie können Sie den Ansatz des purpose-driven Recruiting für sich nutzen? Lassen Sie uns darüber gemeinsam nachdenken!

Herzlichst,
Gerrit Nagel


PS: Wenn Sie diesen Text ganz anregend fanden, gibt es hier noch mehr: www.nagel-executivesearch.de/blog 
 

* „Wichtig“ im Sinne der Fragestellung.

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